Genese
Vor dem Hintergrund der Befunde des ersten Sachsen-Monitors, die im November 2016 publiziert worden, setzte das Sächsische Staatsministerium für Kultus einen Umsteuerungsprozess auf und dafür eine Expertenkommission ein. Das daraufhin im Juli 2017 erschienene Papier „W wie Werte. Handlungskonzept zur Stärkung der politischen Bildung und demokratischen Schulkultur an sächsischen Schulen“ wurde im Februar 2018 per Kabinettsbeschluss zur Umsetzung beauftragt. Das Landesamt für Schule und Bildung veröffentlichte dazu im Dezember 2018 die „Eckwerte zur politischen Bildung“, die neben denen der Medienbildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung die Grundlage darstellten für die Überarbeitung der Lehrpläne aller Fächer und Schularten. Mit Beginn des Schuljahres 2019/2020 traten diese für die allgemeinbildenden, mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 die der berufsbildenden Schulen in Kraft. Seitdem ist die politische Bildung obligatorischer Bestandteil jeglichen Unterrichts an sächsischen Schulen.
Verschiedene Strukturen, Maßnahmen und Instrumente unterstützen die Schulen bei der Umsetzung der spezifischen Aufgaben.
Referentinnen und Referenten für politische Bildung
Die Referentinnen und Referenten in den Standorten des Landesamtes für Schule und Bildung haben die Aufgabe, Maßnahmen aus dem Handlungskonzept »W wie Werte« umzusetzen und zu begleiten. Sie unterstützen und beraten Schulleitungen, Lehrkräfte und die Schulverwaltung bei der Ausgestaltung von politischer Bildung, Demokratiebildung, Radikalisierungsprävention und demokratischer Schulentwicklung. Zudem vermitteln sie Angebote außerschulischer Träger der politischen Bildung.
- Landesamt für Schule und Bildung - Standorte Bautzen und Dresden
Anastasia Wendt
Anastasia.Wendt@lasub.smk.sachsen.de - Landesamt für Schule und Bildung - Standorte Chemnitz und Zwickau
Christian Lieberwirth
Christian.Lieberwirth@lasub.smk.sachsen.de - Landesamt für Schule und Bildung - Standort Leipzig
Ute Glathe
Ute.Glathe@lasub.smk.sachsen.de
Ingolf Thiele
Ingolf.Thiele@lasub.smk.sachsen.de
Fortbildungen
Sowohl das Landesamt für Schule und Bildung als auch die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung bieten Lehrkräften aller Schularten umfangreiche Fortbildungen zum Themenspektrum »Politische Bildung und Demokratie« an. Diese thematischen und methodischen Angebote der zentralen, regionalen oder schulinternen Fortbildung können über den Online-Fortbildungskatalog im Schulportal abgerufen werden:
Fortbildungen der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und Veranstaltungsangebote sind über deren Veranstaltungskatalog abrufbar:
Winterakademie
Seit 2018 findet die Winterakademie in Sachsen in Form einer mehrtägigen Fortbildungsveranstaltung in den Winterferien statt. Die Winterakademie richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer sowie Multiplikatoren, die sich inhaltlich mit Fragen der demokratischen Schulentwicklung und der politischen Bildung als Querschnittsaufgabe in der Schule auseinandersetzten wollen. Somit leistet die Winterakademie einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der politischen Bildung und unterstützt Lehrkräfte und Multiplikatoren bei der Nutzung der verschiedenen Potentiale der Unterrichtsfächer, um Demokratie frühzeitig für die Schülerinnen und Schüler erlebbar zu machen.
Portal schulische Qualitätsentwicklung
Das Portal gibt einen Überblick über Angebote zur Unterstützung eigenverantwortlicher Schulentwicklung. Der Themenbereich „Politische Bildung“ enthält zahlreiche Informationen, Dokumente, Links und Angebote im Landesamt für Schule und Bildung und darüber hinaus externe Angebote, die entweder kostenfrei oder aus den Mitteln des Qualitätsbudgets an der Schule genutzt werden können:
www.unterstuetzung-sachsen.de/content.php?menuid=1453
Unterstützungssystem Schulentwicklung
Bei der Planung, Gestaltung und Reflexion schulischer Entwicklungsprozesse können sich die Schulen fachkundig begleiten lassen. Dafür stehen Ihnen verschiedene Unterstützungsangebote des Sächsischen Landesamtes für Schule und Bildung zur Verfügung.
Die Kolleginnen und Kollegen aus dem sächsischen Unterstützungssystem sind zumeist selbst erfahrene Lehrkräfte. Sie kommen direkt an die Schulen und arbeiten gemeinsam mit Schulleitungen, einzelnen Lehrerinnen und Lehrern, mit dem gesamten Kollegium und bei Bedarf auch mit Schülern und Eltern. Dabei werden vor Beginn der Zusammenarbeit die gemeinsam zu erreichenden Ziele vereinbart und ein maßgeschneidertes Angebot entwickelt:
Die Demokratie braucht Menschen, die bereit sind, Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz zu leben und gegebenenfalls zu verteidigen. „In einer Schule als Ort gelebter Demokratie werden die Würde des jeweils anderen großgeschrieben, Toleranz und Respekt gegenüber anderen Menschen und Meinungen geübt, Zivilcourage gestärkt, demokratische Verfahren und Regeln eingehalten und Konflikte gewaltfrei gelöst.“ (KMK-Beschluss: Demokratie als Ziel, Gegenstand und Praxis historisch-politischer Bildung und Erziehung in der Schule, 2018, S. 4.)
Die Schule ist laut Sächsischem Schulgesetz ein Lern- und Erfahrungsraum für Demokratie. Dafür muss politische Bildung in verschiedenen Prozessen an Schule - im Rahmen von Schulkultur, Management und Führung, Kooperation und Entwicklung der Professionalität - ermöglicht und wirksam werden.
Ziel der politischen Bildung in der Schule ist ein reflektiertes und (selbst)reflexives Politikbewusstsein, das im schulischen Lernen in besonderer Weise über exemplarische Annäherungen an aktuelle gesellschaftliche, politische, rechtliche und ökonomische Sachverhalte unter Berücksichtigung der Lebens- und Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler aufgebaut wird. Lernangebote, die zum politischen Denken und Handeln befähigen, müssen daher im Mittelpunkt schulischer Bildung stehen.